Hendrik Vogt

Presse

Burgfestspiele Bad Vilbel : Chaos in Hollywood

FAZ (04.08.2020)

"Männer am Rande des Nervenzusammenbruchs: Die Darsteller im Streit um das Drehbuch zu Margaret Mitchells Südstaaten-Bestseller. Mit der Komödie "Mondlicht und Magnolien" verwandeln die Burgfestspiele in Bad Vilbel eine Hollywoodsatire in eine überdrehte Groteske. Dabei wird die "Vom Winde verweht"-Adaption zu einem Schmachtfetzen. ... Denn für Chaos ist gesorgt: Der Drehbuchautor kennt den Roman nicht. Kein Wunder, dass Fleming nicht mit ihm zusammenarbeiten will. In fünf Tagen soll Hecht aus den mehr als tausend Buchseiten ein filmreifes Drehbuch machen. ... Doch Hecht hat etwas mitgebracht, das in Hollywood nicht sein darf: ein Gewissen. Moral ja, aber gehört der Kampf gegen den Rassismus nicht auch dazu? ... Immer wieder meldet sich der Schauspieler Hendrik Vogt als skrupulöser Drehbuchautor zu Wort und treibt Selznick, der sich auch als Jude nicht mit anderen Opfern solidarisieren will, fast in den Wahnsinn. Das Chaos ist perfekt und wird konterkariert von einem quietschenden Desinfektionsgerät, an dem sich die Schauspieler immer wieder bedienen. ..." Claudia Schülke

Mondlicht und Magnolien in Bad Vilbel

Frankfurter Rundschau (02.08.2020)

"Auf das virulente Thema des Rassismus in Margaret Mitchells Roman und im Film gehen Stück und Inszenierung ebenfalls ein. Hutchinson zeigt vor allem Hechts Befremden, der nicht begreifen kann, wie Selznick, auch er Jude, im Jahr 1939 ausgerechnet in eine solche Geschichte Geld stecken möchte. Es gibt dafür keine Lösung, auch hier nicht. ... Dass das dermaßen komisch ist, macht Hutchinsons Dialogwitz, machen aber vor allem die Schauspieler. Steffen Weixel, ein feiner, hingebungsvoller Komödiant, ist diesmal Selznick, der auch in der Rolle der Scarlet aufgeht, aber vor allem mit einem Mix aus Ehrgeiz und Versagensangst umzugehen hat. Hendrik Vogt als Hecht ist die coole Stimme der unbefangenen Vernunft, eine gute Gelegenheit, um aufzuzeigen, dass die coole Stimme der unbefangenen Vernunft nicht immer weiterführt. ... Eine im Sommertheater seltene Leichtigkeit liegt über dem Spiel, ein gutes Timing (zur flotten Musik). Noch zwölf Stunden später kichert man ferner über den dauerhaften Spaß, dass Berührungen aller Art nur nach einer nicht weiter diskutierten Handdesinfizierung möglich sind. Das Surren des Desinfektionsmittelspenders erscheint hier als neuvertrautes Geräusch der Gegenwart - ist doch schön, wenn man künftig darüber lachen wird, Hauptsache, man benutzt ihn - ... gelingt am Ende das Wunder. Das braucht das Sommertheater in diesem Jahr: Sachen, die klappen." Judith von Sternburg

Frau Müller muss weg

FAZ (16.05.2019)

Tanz um die goldene Notenliste „...Hat man, wie bei den Burgfestspielen Bad Vilbel, sechs engagiert zu Werke gehende Schauspieler, kann so gut wie nichts mehr schief gehen. Und so rollt das Geschehen auf der Bühne… mit schnörkelloser Stringenz dahin. … und der alle Frauen angrabende Softie Wolf (Hendrik Vogt) angetreten, um die Klassenlehrerin der 4b dazu zu bringen, die Klasse unverzüglich abzugeben.… Bleibt die temporeiche Inszenierung bis zur wunderbaren Schlusspointe allerdings ein durchtriebener Spaß, bei dem man kaum merkt, wie schnell die Zeit vergeht.“ Matthias Bischoff

1984

Frankfurter Neue Presse (07.05.2019)

"Die politische Hütte brennt lichterloh ...eine kluge,feinsinnige Zusammenfassung des wohlbekannten Stoffes aus Ozeaniens totalitärem Überwachungsstaat. ...Hendrik Vogt verkörpert in dem humorvollen Mr. Charrington überzeugend den scheinbar harmlosen Besitzer eines alten Kramladens, in dem sich die beiden Verliebten treffen, ist aber in Wirklichkeit ebenso an ihrer Überwachung beteiligt wie der vom „Ministerium für Liebe“ eingesetzte Spion O’Brien. ...Die vier Darsteller, die abwechseln zwischen Erzählchor und dem Einsatz in ihren Einzelrollen, bespielen körperbetont nicht nur die Bühne, sondern kommen den Zuschauern im Keller immer wieder gefährlich nahe. Viel Applaus für ihren engagierten Einsatz erhalten sie – ebenso wie das Macherinnen-Team – von den begeisterten Premierenbesuchern. BETTINA BOYENS

"Terror"-Premiere am Neuwieder Schlosstheater

Rhein-Zeitung (09.09.2018)

..."Beeindruckend realistisch schildert das Stück „Terror“ den Verlauf der Verhandlung ... . Für einige Schmunzler sorgte dagegen Hendrik Vogt als Verteidiger Biegler, der nicht nur engagiert seinen Mandanten verteidigte, sondern auch vehement die Richtigkeit des Handelns seines Schützlings betonte. ... Vonseiten des Publikums gab es für das realistische Stück, seine unspektakuläre, aber dadurch umso intensivere Umsetzung viel Applaus." Regine Siedlaczek

Lolita

Kölnische Rundschau (24.07.2016)

"Auch in der 2003 von Oliver Reese erstellten Bühnenfassung ist der Stoff ein dicker Brocken, den Hendrik Vogt mit Präzision bewältigt: Die eloquent schillernde Selbstironie seines Humbert Humbert, die Chuzpe, mit der dieser ohne Reue seine geifernde Gier symbolisch überhöht und ihre skrupellose Erfüllung zugibt, lassen einen frösteln. (...) Der Mann da auf der Bühne ist so nah wie das Thema."

"Lolita" (von Sascha Westphal)

nachtkritik.de (23.07.2015)

Die Fakten sind eindeutig. Humbert zieht nur in ein Zimmer im Haus der Witwe Charlotte Haze, um deren zwölfjähriger Tochter Dolores so nah wie nur eben möglich zu kommen. Und später, nach dem Unfalltod ihrer Mutter, wird er ohne jegliche Skrupel das Mädchen erst mit einem Schlafmittel betäuben und dann vergewaltigen. Aber Hendrik Vogt bewahrt sich trotz allem eben jene Ambivalenz, die auch Nabokovs Roman prägt. Wenn er von "Lo-li-ta" schwärmt und dabei diese drei Silben wie feinste Trüffel auf der Zunge zergehen lässt, erfasst einen ein eisiger Schauer. Blickt er dann nur wenig später wieder einmal mit einer geradezu entwaffnenden Offenheit ins Publikum, fällt sofort alles Monströse von ihm ab. Großer Manipulator Immer wieder sucht Hendrik Vogt den direkten Kontakt zu den Zuschauern und verwandelt das Theater damit in einen Gerichtssaal. Jeder im Publikum wird für die Dauer der Aufführung zum "Geschworenen", der über Humbert Humbert zu Gericht sitzt. Berechtigte Zweifel gibt es dabei nicht. Dennoch fällt es einem weitaus schwerer, ein klares Urteil zu fällen, als man erwarten würde. Nabokovs unzuverlässiger Erzähler erweist sich bei Hendrik Vogt als genialer Manipulator. Er versteht es, einen selbst in den abgründigsten Passagen seiner Beichte wenigstens für kurze Augenblicke auf seine Seite zu ziehen. Natürlich wählt er seine Bewegungen und Blicke mit der gleichen Bedachtheit wie seine Worte, und natürlich ist das alles eine große Show. Trotzdem bewahrt sich Vogts Humbert tatsächlich immer auch einen Rest Naivität und damit verknüpft einen beinahe schon jungenhaften Charme. Er wirkt verloren auf der leeren schwarzen Bühne. Ein Gefangener seiner eigenen Begierden, die zweifellos verderblich, aber eben auch menschlich sind. Ihn zum Monster zu erklären, das wäre viel zu einfach und letzten Endes auch eine große Lüge. Lolita von Vladimir Nabokov in einer dramatischen Version von Oliver Reese Regie: Thomas Ulrich, Sounds: Julius Richter. Mit: Hendrik Vogt

Der Universums-Stulp

Opernnetz, Miriam Rosenbohm (09.02.2014)

Es ist die zweite Vorstellung, das Premierenfieber und der erste Rummel haben sich gelegt, Abonnenten und Interessierte lassen noch einigen Platz im Zuschauerraum und erwarten gespannt die unbekannte musikalische Bildergeschichte in drei Heften nach dem grotesken Roman Der Universums-Stulp vom Wuppertaler Autor und Zeichner Eugen Egner. Als Auftragswerk der Wuppertaler Bühnen und mit einer großen Summe von der Kunststiftung NRW gefördert, darf man Ungewöhnliches und keinen Mainstream erwarten. (...) Regisseur Thierry Bruehl, der mit Egner und dem Komponisten Winkler das Libretto verfasst hat, hat die Aufgabe, das Ganze szenisch umzusetzen. Der verrückten Handlung beizukommen, ist nicht leicht, aber Bruehl erledigt das mit Liebe zum Detail. (...) Das Opernhafte sucht man heute vergebens, aber Winkler wollte genau diese Gattungsbezeichnung vermeiden. Es gibt in diesem durchkomponierten Werk keinen richtigen Gesang, sondern gesungene Dialoge. (...) Einziger Schauspieler ist Hendrik Vogt, der die Rolle des Valerian mimt. Er macht mit seinem Spiel seinem Beruf alle Ehre und ist ein echter Gewinn in diesem Stück.

Novecento

Bergische Blätter, Gisela Schmoeckel (01.04.2013)

"Vogt hat eine schauspielerische Palette zur Verfügung, die unendlich viele Schattierungen aufweist (...). Die Verwandlung zum Schluss in den Pianisten Novecento selbst gelingt perfekt und lädt zum Nachdenken über die Persönlichkeit, der man da über eine Stunde lang zugehört und zugeschaut hat, ein: Novecento oder Danny Boodman oder dem so glänzend schauspielernden Hendrik Vogt. Unter Thomas Ulrichs Regie gelingt ihm ein kammerspielerisches Meisterstück - voller Widersprüche, in einem fragilen Gleichgewicht zwischen Sympathie und Antipathie, Schrecken und Komik."

Novecento

Wuppertaler Rundschau, Sabina Bartholomä (20.03.2013)

"Eine Stunde und zwanzig Minuten allein auf der Bühne, als Kulisse ein Klavier, der dazugehörige Hocker, ein Bartisch und ein Sakko zum Wechseln. Reicht das aus, um das Publikum (...) zu fesseln? Unbedingt, wenn der Schauspieler Hendrik Vogt heißt, der sich der Regie von Thomas Ulrich anvertraut, und der Text stimmt. (...) Regisseur Thomas Ulrich setzt auf Spannung, dass man es förmlich knistern hört. (...) Ulrich kennt seinen Darsteller, lässt ihm Freiraum und führt ihn doch am roten Faden durch den Abend."

Novecento

WZ, Martina Thöne (20.03.2013)

"Hendrik Vogt gelingt der Balanceakt: Der Schauspieler, der „Die Legende vom Ozeanpianisten“ nicht etwa laut polternd hinausposaunt, sondern mit leiser, aber sicherer Stimme vorträgt, sticht auf seine Weise in See. (...) Ein feinfühlig erzählender Darsteller, sein perfektes Timing und ein gebanntes Publikum: Vom Start weg entpuppt sich „Novecento“ als ein fesselndes Solo-Stück, mit dem Hendrik Vogt alias Tim Tooney mehr als hundert Jahre zurückblickt: Der Trompeter schwärmt von seinem Pianisten-Kollegen Novecento, der auf einem Ozeandampfer geboren wird und ihn nie wieder verlässt. Vogt, der nicht zum ersten Mal alleine brilliert und nach einer Medien-Satire („Das Produkt“) nun die zweite One-Man-Show präsentiert, füllt die spartanisch dekorierte Bühne mühelos aus. (...) Regisseur Thomas Ulrich arbeitet mit schlichten, aber eindrucksvollen Bildern – und vertraut auf die Kraft der Vorstellung, die Vogt in den Augen, Ohren und Herzen seiner Zuhörer aktiviert. Der 27-Jährige nutzt seinen Raum und lotet verschiedene Stimmungen gefühlvoll aus – mit feinem Gespür für Nuancen. Dabei spiegelt das Äußere das Innere: Tim ist ein Suchender, ein Reisender zwischen den Zeiten und Welten – heruntergekommen, aber nicht total abgestürzt."

Das Produkt (Kaltstart-Festival Hamburg)

Hamburger Abendblatt, Annette Stiekele (06.07.2012)

"Der Brite Mark Ravenhill gilt seit "Shoppen und Ficken" als Experte für einen unbarmherzigen Blick unter polierte Oberflächen. In "Das Produkt" seziert er aufs Böseste die rabiate Einheimsung der Tragödie für einen Unterhaltungsfilm. Da zählt Quote. Und die liefert hier die Katastrophe. James ist ein Produzent aus dem Schreckenskabinett. (...) Per Handclap klickt sich James, gespielt von dem quirligen Hendrik Vogt, in Anna-Lena Kühners Inszenierung von den Wuppertaler Bühnen durch schnellschnittige Szenen. Sein Körpereinsatz ist so makaber wie begeisternd."

Das Produkt (Kaltstart-Festival Hamburg)

Deutschland Radio Kultur, Alexander Kohlmann (03.07.2012)

"Ebenfalls mit den Archetypen und Klischees unserer Gesellschaft setzt sich (...) der Schauspieler Hendrik Vogt in Mark Ravenhills Satire "Das Produkt" auseinander. Die Inszenierung der Wuppertaler Bühnen von Anna-Lena Kühner ist einer der Abende, die von Festivals gerne übersehen werden, weil sie nicht auf vordergründige Regie-Gimmicks und gebaute Sensationen setzt, sondern mit ihrem in jeder Sekunde präsenten Schauspieler und genau kalkulierten Mitteln ein Hollywood-reifes Epos entwickelt."

Das Produkt

Bergische Blätter, Gisela Schmoeckel (01.04.2012)

"Zunächst ist das Stück eines dieser großen Aufgaben für Schauspiel-Virtuosen, die ihr ganzes Können zeigen und uns für ihre eigene Charakterisierung der Rolle einnehmen. (...) Hendrik Vogt beherrscht alle Mittel der Verstellung, der Stimmen, des Gesangs, der Klage, des Zorns, der Wut und Verzweiflung und es ist eine Lust, ihm zuzuschauen. Zugleich macht er die suggestive Wirkung des Spiels für den Spieler selbst deutlich."

Das Produkt

engels Kultur, Peter Ortmann (01.03.2012)

"Diese ziemlich krude Handlung in der Handlung vom New English Drama-Helden Mark Ravenhill hat Anna-Lena Kühner im Kleinen Wuppertaler Schauspielhaus inszeniert. Auf einer fast leeren Bühne mit wenig Requisiten, mit ein bisschen Okkupation der ersten Zuschauerreihe und einem fulminant auftrumpfenden Schauspieler. Hendrik Vogt muss alles geben, um zwischen Produzent und Terrorist, zwischen Amy und Olivia zu bestehen. Der Monolog ist mörderisch, wie die Handlung, die Ravenhill selbst 2005 in Edinburgh bei der Uraufführung spielte."

Das Produkt

Wuppertaler Rundschau, Stefan Seitz (08.02.2012)

"Hendrik Vogt brilliert in der dramatisch-drastischen Mediensatire "Das Produkt" als Alleindarsteller. (...) Die "Produkt"-Premiere stellt eindrucksvoll unter Beweis, dass auf den Punkt inszeniertes (Regie: Anna-Lena Kühner) und gespieltes Theater es problemlos mit Kino oder TV aufnehmen kann. Weil unser Kopf die Bilder selber macht. Zumal wenn er den richtigen Imput bekommt. Und solchen richtigen Imput, den liefert Hendrik Vogt. (...) 55 Minuten dauert das Ganze nur - (...) wobei Hendrik Vogt es - neben allen anderen Hochklasseleistungen - auch noch schafft, seiner Rolle dieses doppelte, zerrissene Gesicht zu geben."

Das Produkt

WZ, Veronika Pantel (27.01.2012)

"Anna-Lena Kühner inszeniert Mark Ravenhills Medienkritik als Monolog. Hendrik Vogt ist an der Kluse der Mann für alle Rollen.(...) Hendrik Vogt spricht und spielt einen atemberaubenden, 60-minütigen Monolog, der das „Kino im Kopf“ so aktiviert, dass man die Filmhandlung gesehen zu haben glaubt."