Barock-Star im Krisenmodus
Johannes Harneit, Christoph Klimke: Händel’s Factory
Die deutsche Bühne (05.11.2023)
"Mit überaus starker Besetzung inszeniert Adriana Altaras an der Staatsoper Hamburg die Uraufführung von „Händel’s Factory“. Händel steht selbst auf der Bühne und muss sich mit seiner größten Lebenskrise auseinandersetzen. ...
Der Komponist bricht schließlich vor Abscheu und Erschöpfung auf der langen, üppig gedeckten Tafel zusammen. Sie ist der einzige Einrichtungsgegenstand auf der Bühne der Opera Stabile, wo Johannes Harneits Musiktheater „Händel’s Factory“ in der Regie von Adriana Altaras seine Uraufführung feiert.
Adaption einer Zweig Novelle
Frei nach Stefan Zweigs Novelle „Georg Friedrich Händelns Auferstehung“ schrieb Christoph Klimke ein Libretto, das den Star-Komponisten der Barockzeit in seiner größten Lebenskrise zeigt. ...
Und doch geht es in Harneits ebenso kurzweiligem wie humorvollem Zugriff auf den Händel-Kosmos genau um diesen in einer rastlosen „Künstlerkommune“ produzierten Star-Kult. So erklärt sich auch die Engführung zweier historischer Epochen in den letzten Minuten des Stücks. Hier ist Schauspieler Andreas Seifert, der bis dahin in schöner Verschrobenheit Händel Komponistenfreund Johann Christoph Schmidt mimte. Zusätzlich überzeugt Seifert – wie Wöhler – auch singend und übt nun als Pop-Art-Ikone Andy Warhol den Schulterschluss mit seinem 200 Jahre älteren Kollegen.
Ähnlich wie der schrille Provokateur mit seiner berühmten „Factory“ in Manhattan, arbeitete auch Händel als sein eigener Produzent und Unternehmer am Mythos seiner Person. Das zumindest wird in „Händel’s Factory“ behauptet – mit so viel Spiellust und musikalischem Esprit, dass man es gerne glaubt.
Sören Ingwersen
„Die verkaufte Braut“
Oper Graz: Liebe in der Mehrzweckhalle
Kronen Zeitung (28.11.2022)
"Fast zwei Jahre lang lag das Projekt coronabedingt auf Eis. Nun konnte die Grazer Oper mit Bedřich Smetanas „Die verkaufte Braut“ Premiere feiern. Wie der Titel vermuten lässt, handelt es sich dabei um kein feministisches Paradewerk. Regisseurin Adriana Altaras führt es mit komödiantischer Finesse in Richtung Gegenwart. ...
Liebevoll und mit feinsinnigem Humor erwecken Altaras und die Mitglieder des Chors der Oper Graz diese Dorfgemeinschaft zum Leben - und hauchen ihr auch ein bisschen Modernität ein. Je mehr getrunken wird in der Mehrzweckhalle, desto unklarer werden etwa die Grenzen der Geschlechter.
Gut besetzte Hauptrollen
Diese klug gesetzten Feinheiten funktionieren auch in den Hauptrollen. ...Alles in allem ein unterhaltsamer Opernabend. Christoph Hartner
Liebevoll, hinreißend und voller Feinheiten: "Die verkaufte Braut"
Die kleine Zeitung (27.11.2022)
" Der Lockdown hat die Premiere dieser "Verkauften Braut" an der Grazer Oper einst blockiert. Das lange Warten darauf hat sich gelohnt.
Es muss eine bittere Erfahrung sein, ein fertig geprobtes Werk auf unbestimmte Zeit ins Gefrierfach stecken zu müssen. Gut abgehangen präsentiert die Grazer Oper nun endlich doch noch, was Regisseurin Adriana Altaras und Chefdirigent Roland Kluttig zu Friedrich Smetanas Komischer Oper, die um ein Haar tragisch ausgegangen wäre, eingefallen ist.
Es geht turbulent her an diesem Abend. Adriana Altaras, die erst spät in ihrer Karriere zum Musiktheater fand, zeigt schon während der Ouvertüre, dass ihr Opernroutine und Klischees fremd sind. In witzigen, präzis zur Musik gearbeiteten Dorfszenen wärmt sich der Chor zu den rasanten Tempi Roland Kluttigs für seinen großflächigen Einsatz auf. Neben dem Gesangspensum werden ihm noch Alkoholexzesse, Schönheitswettbewerbe und Zirkusnummern abverlangt, was den Sängerinnen und Sängern sichtlich großen Spaß bereitet. Altaras formt aus dem souverän studierten Kollektiv eine Sammlung fein gezeichneter Individuen. Nur wenige ihrer Zunft machen sich diese Mühe – oder beherrschen die Kunst.
Wer mit Nebenfiguren so liebevoll umgeht, bei dem sind auch die Protagonisten in guten Händen. Altaras erzählt keine Parallelhandlung, sondern nimmt das zwischen Tragik und Komik schwankende Werk in jeder Wendung ernst. Sogar das überraschende Happy End, als Marie den zum Mann nimmt, der sie gerade noch für 300 Gulden verkauft hat, kann sie glaubhaft vermitteln. ...Das Publikum dankt für einen rundum gelungenen Opernabend."
Thomas Götz
Heiter-hintergründiges Dorfleben: „Verkaufte Braut“ in Graz
Volksblatt (27.11.2022)
"...Regisseurin Adriana Altaras siedelte das Geschehen in einem modernen Dorf irgendwo im Osten an, die Dorfgemeinschaft trifft sich in einer Turnhalle, die als Allzweckraum dient. Dort finden die Festivitäten – mehr oder minder heftige Besäufnisse, die leicht aus dem Ruder laufen – ebenso statt wir die heimlichen Treffen der Liebenden. ...
Es ist zwar ein modernes Dorf, die Probleme sind aber genauso aktuell wie zu Zeiten der Uraufführung Ende des 19. Jahrhundert. ...
Beim Dorffest geht es dann schon sehr feucht-fröhlich zu, aber die Überzeichnung ist nur minimal. Dass ab einem gewissen Zeitpunkt die meisten betrunken – allein oder zu zweit – herumkugeln, ist Realität, weniger vielleicht die Netzstrümpfe und Damenkleider bei den Mitgliedern der örtlichen Feuerwehr. Die stramm marschierte Polka mit dem Heino-Verschnitt an vorderster Front ist an boshaftem Witz kaum zu überbieten, gelungen auch die Zirkusszene in ihrer ganzen flitterbedeckten Armseligkeit. ... Ein heiterer Abend, der musikalisch erfreute und vom Publikum durchwegs positiv aufgenommen wurde.
Potsdamer Winteroper: Sternstunde in der Novembernacht
Tolles Stück, spektakuläre Inszenierung: Die Potsdamer Winteroper feiert mit Cimarosas „Il matrimonio segreto“ im Schlosstheater einen Triumph.
Der Tagesspiegel (14.11.2022)
"In der Astronomie würde man das, was sich am Freitagabend im Schlosstheater von Sanssouci ereignet hat, eine Konstellation nennen: ein seltenes Zusammentreffen mehrerer Himmelskörper am Firmament. Vier Sterne leuchten hell bei der diesjährigen Premiere der Potsdamer Winteroper. ...
Regisseurin Adriana Altaras, der dritte Stern, haucht diesem Konstrukt pralles Leben ein, inszeniert das spektakulär gut. Ihre Arbeit ist von einer tiefen Liebe zu den Figuren getragen, jeder schenkt sie Zuwendung, Aufmerksamkeit und ein eigenes Profil, kein Augenblick bleibt uninszeniert, ständig passiert etwas. Es sind die Details, die diesen Abend so liebenswert machen. ... Spaghetti, die an diesem Abend ein wiederkehrendes Requisit sind: auf den ersten Blick unverständliche Aktionen, die nichts anderes sind als Übersprunghandlungen, um einer unerträglichen Situation wenigstens geistig zu entfliehen. Mit ihrer psychologischen Inszenierung eines sowieso schon psychologisch starken Stücks erinnert Altaras quasi nebenbei auch daran, dass Spaghetti ein unterschätztes, hochinteressantes Symbol sind: für Sexualität natürlich, wie alle Nudeln, für Genuss und Lust, aber auch für Verwirrung und Verknotung, als Schlinge und Schicksalsseil. ...Sie alle tragen dazu bei, dass sich in der Potsdamer Novembernacht eine kleine Opernsternstunde ereignet. Und weil so etwas etwa so selten ist wie ein Komet, darf derjenige glücklich genannt werden, der seine Termine umschichten kann, um noch eine der Aufführungen im November zu besuchen."
Udo Badelt
Schlosstheater in Potsdam : Im Wirrwarr der Plastik-Spaghetti
FAZ (12.11.2022)
"Was für ein Spaß! Die Potsdamer Winteroper zeigt Cimarosas turbulente Opera buffa „Il matrimonio segreto“ in einer kurzweiligen Inszenierung von Adriana Altaras.
Aufgeregt kurbeln sie die Spaghetti auf ihre Gabeln und singen dabei: „Was für ein Durcheinander“. Das Chaos auf den Tellern der sechs Personen, die hier zum großen Finale des ersten Aktes angetreten sind, entspricht in etwa dem der Handlung. Da ist Regisseurin Adriana Altaras ein schlagendes Bild eingefallen für den Zwischenstand zu diesem Zeitpunkt. Und was lassen sich mit solchen Plastik-Spaghetti nicht für feine Dinge anstellen: Zwischen Kinn und ausgestrecktem Arm gespannt, taugen sie für eine Geigen-Pantomime; um den Hals geschlungen lassen sie sich – je nach Spannungszustand – zur zärtlichen Annäherung zweier Köpfe wie zur Strangulationsdrohung einsetzen; und das Portionieren bereitet dem gehetzten Kellner auch keine Umstände: einfach rein mit der Hand in den Topf.
Auf die kleine Bühne des Schlosstheaters im Neuen Palais von Potsdam-Sanssouci passt nicht allzu viel, aber das Wenige verwenden Adriana Altaras und ihre singenden Darsteller mit frischer Phantasie. Eine fabelhafte, wie Schaumwein perlende Aufführung von Domenico Cimarosas Oper „Il matrimonio segreto“ (Die heimliche Ehe) ist das Resultat: Die temporeiche Inszenierung bewegt sich auf der Höhe, die Cimarosas Musterbeispiel einer Opera buffa vorgibt. Einen Hit, einen erfreuenden, bald plagenden Ohrwurm wird man aus der bekanntesten Oper des Italieners kaum mitnehmen. Aber das Stück ist von einer durchgängigen Griffigkeit, Pointiertheit und Rasanz, dass dem Publikum die Zeit wie im Fluge vergeht. ..." Clemens Haustein
Braunschweigs Aida beweist Liebesmut auf dem Schlachtfeld
Braunschweiger Zeitung (26.06.2022)
"Adriana Altaras zeigt in ihrer „Aida“-Inszenierung auf dem Braunschweiger Burgplatz einen Triumphmarsch aus Raubkunst und Verschleppten. ... Adriana Altaras nimmt in ihrer Open-Air-Inszenierung fürs Staatstheater Verdis Oper beim Wort. Nicht so sehr was die Genauigkeit der Schauplätze anbelangt... Aber die Regisseurin nimmt es ziemlich ernst, wenn von Liebe, Rache, Verrat und Eifersucht die Rede ist in Verdis Text, und darauf kommt es an. ...
Triumphmarsch zeigt Zynismus der Mächtigen
Dass Menschen viel aus der Geschichte lernten, behauptet diese Inszenierung gewiss nicht. Auch ohne aktuelle Zitate von Kyrill und Putin belegt zum Beispiel der Triumphmarsch mit Raubkunst verschiedener Zeiten und verschleppten Indigenen, SS-Mann und Jüdinnen, dass Machtgier und Unmenschlichkeit noch immer zusammengingen. ...
Das Publikum reagierte begeistert und feierte Dirigent, Sänger. Orchester und Regie zugleich. Aus Kriegsschauplatz und Liebeswillen hat Altaras einen mahnenden Kontrast destilliert. Möge nicht noch eine Zivilisation im Sand vergraben werden."
Andreas Berger
Wildes Fest und dunkle Tragik
„Sunset Boulevard“ wird an der Oper Kiel gefeiert
Kieler Nachrichten (28.02.2022)
„Ist vielleicht alles nur geträumt? Die Gefühle, der Tod, der große Auftritt zum Finale… In Hollywood sind die Geschichten ja bekanntlich sowieso "wahrer als die Wirklichkeit", wie es Betty Schaefer sagt. Aufregender, komischer, tragischer als das Leben spielt.
So zeigt Adriana Altaras sie an der Kieler Oper auch, die Geschichte der alternden Diva, die in „Sunset Boulevard“ verzweifelt gegen die Vergänglichkeit von Ruhm und Jugend und für „ihre Träume aus Licht“ kämpft.… Die Regisseurin drückt gleich auf die Tube ihrer Inszenierung des Musicals… macht zum jazzig swingenden Sound erst mal Party. Voller aufgebrezelter Paradiesvögel und großäugiger Skriptgirls, die in der Traumfabrik Hollywood auf die Chance ihres Lebens hoffen… So flirren und tänzeln sie über die Bühne, als wäre es am Pool beim großen Gatsby.… Adriana Altaras reizt die Spannung zwischen wildem Fest und dunkler Tragik aus, steuert mit gekonntem Timing durch emotionale Extreme und wogende Sehnsüchte, lässt Traum, Wahn und Wirklichkeit verfließen. Dabei kitzelt sie aus dem Stück seine Vielschichtigkeit heraus, vom Drama des Alterns und der Lebenslügen bis zum Wandel der Traumfabrik Hollywood von den „sprechenden Gesichtern des Stummfilms“ zum Tonfilm. Daneben hat die Regisseurin auch eine feine Antenne für die Figuren. Statt Musical-Schablonen sind Menschen zu entdecken, denen sie Eigenarten und Untertöne entlockt.…
Die Regisseurin kann auf ein bestgestimmtes Ensemble vertrauen… Rauschender Applaus.
Ruth Bender
Rossinis Oper „La Cenerentola“ am Kasseler Staatstheater umjubelt
Mäuschen helfen aus der Asche
HNA (13.10.2020)
"Starker Auftakt von Gioachino Rossinis Oper „La Cenerentola“, die bei der Premiere im nach Corona-Regeln ausverkauften Kasseler Opernhaus das Publikum zu viel Zwischenapplaus und Bravorufen hinriss.
Kassel – Das Aschenputtel muss auf die Couch. Während der Ouvertüre erzählt die junge Frau in einem Therapie-Szenario dem weisen Alidoro (Hee Saup Yoon) ihre Befindlichkeiten – hinter einem transparenten Gazevorhang wandern derweil jene Figuren vorbei, die ihr Leben bestimmen – die fiesen Stiefschwestern, der illoyale Stiefvater.
Adriana Altaras verbindet in ihrer Inszenierung eine starke Fokussierung auf die Emanzipationserzählung einer Frau, die ihre Stimme findet, mit überdrehten – teils auch etwas klamaukigen – Elementen der Commedia dell’Arte. Das passt und wird durch die starke Gesangsleistung von Vero Miller in der Titelrolle beglaubigt, die koloratursicher und mit betörend klarem Mezzosopran ihren Wertekompass vertritt („Ah, signor, s’è ver che in petto“) und dabei das Gute obsiegen lässt.
Ein liebenswerter Regieeinfall ist es, sie von zwei Mäusen begleiten zu lassen – die Tänzerinnen Aurora Magri und Hannah Ruth Breuker mit Coronamasken-Schnäuzchen wirken als ausdrucksstarke Gefühlsverstärker und setzen zudem witzige erzählerische Akzente. Erst nach und nach begreift man, dass das Bühnenbild (Ausstattung: Yashi) anfangs mit riesigen Türen so überdimensioniert ist, als sei Cenerentola mit ihren Putzlappen und Gummihandschuhen nur so groß wie die Nager. ..." Bettina Fraschke
"Mutig sein und übertreiben":
Aschenputtel in Kassel
hr2 Kultur (12.10.2020)
"...Corona-bedingt wird Rossinis "La Cenerentola" am Staatstheater Kassel in einer reduzierten Fassung gespielt. Nick Sternitzke war dennoch angetan von der märchenhaften Inszenierung und überwältigt vom Surround-Sound des Chors, der in den Zuschauerrängen verteilt steht - eine Idee, die man sich für die Zeit nach Corona merken sollte." Nick Sternitzke
LA CENERENTOLA
Bunte Menschen und graue Mäuse
o-ton online (10.10.2020)
"... Ein Unterschied ist, dass sich der Männerchor nicht mit auf der Bühne bewegen darf, sondern quer über die Ränge verteilt mitsingen darf. Ein einzelner Chorist – der großartige Bernhard Modes – darf stellvertretend als Bote des Prinzen Ramiros mit einigen gelungen Pointen zum Thema Desinfektion auf der Bühne mitwirbeln. Altaras und Yashi haben aus der Cenerentola ein modernes Märchen zum Thema Emanzipation gemacht. Im Laufe des Abends distanziert sich die junge Angelina sehr deutlich von ihrer Opferrolle – sowohl gegenüber ihren tyrannischen Schwestern als auch dem typischen Mansplaining-Verhalten von ihrem Stiefvater und auch ihres zukünftigen Prinzen, der es mit der Beschützerrolle arg übertreibt.
Damit die Aussage nie den erhobenen Zeigefinger zeigt, werden liebevolle Überzeichnungen genutzt. Don Magnifico bekommt über seinen dicken Bauch kaum noch das Jackett geschlossen, die beiden Schwestern ergehen sich in unmodischen Grausamkeiten. Die Kostüme sind bunt, die Requisiten und Türen teilweise übergroß. Und zwei tanzende graue Mäuse, die nur Angelina wirklich wahrzunehmen scheint, sorgen für allerlei Niedlichkeiten. Die Mund- und Nasenbedeckung kann übrigens hervorragend in ein Maus-Kostüm eingebunden werden. Szenisch passiert auch dank schöner Choreografien eine ganze Menge und das, obwohl man irgendwie auch noch Abstandsregeln umsetzt. ... Das Publikum braucht das erste Viertel der Oper, um aus der situationsbedingten Unsicherheit auszubrechen und lässt sich von der Aufführung anstecken. Fortan traut man sich zu lachen, zu klatschen und dann auch Bravo zu rufen. Ein kluges Hygienekonzept und eine unterhaltsame Aufführung sorgen dafür, dass man für knapp zweieinhalb Stunden einmal relativ sorgenfrei genießen kann."
Rebecca Broermann
«Die verkaufte Braut» mit einem dicken Anstrich von Komik
Berner Zeitung (10.03.2020)
"Gesanglich und schauspielerisch füllen sie ihre Charaktere bis ins Letzte aus. ... Da wird gefeiert und gesoffen, getanzt und geprügelt. Immer präsent ist dabei der Chor – und wie! Die Choristinnen und Choristen strotzen vor Energie und übermannen die Bühne förmlich mit ihrer Spielfreude. Dass das Spass macht, ist hör- und unübersehbar. ..." Martina Hunziker
Ein schönes Tohuwabohu
Bund (10.03.2020)
"...Bern zeigt eine rasante Inszenierung der komischen Oper «Die verkaufte Braut» von Bedrich Smetana. Die Produktion hat das Zeug zum Publikumshit ...
Regisseurin Adriana Altaras setzt die Latte hoch an: «Wenn die Leute nicht lachen, dann hat man etwas falsch gemacht», lässt sie sich zitieren. Um es gleich vorwegzunehmen: Sie hat vieles richtig gemacht, gelacht wurde trotzdem wenig – der Schlussapplaus jedoch war frenetisch.
Homoerotisches Saufgelage
Adriana Altaras setzt in ihrer Inszenierung auf forsches Tempo und reiche Bebilderung. Eigentlich liefert sie eine zweieinhalbstündige Choreografie des
Stücks, denn dauernd herrscht emsiges Gehen und Treiben, Requisiten werden
auf die Bühne geschoben, etwa ein Glacewagen und ein Autoscooter, und die Beteiligten überbieten sich mit Kostümwechseln. ...
Adriana Altaras schiebt in Anspielung auf den Film, in dem eine aus dem Ruder
laufende Miss-Wahl im Zentrum steht, noch ein mehr peinliches denn erotisches Schaulaufen aller Beteiligten ein. Und den Bier-Chor zu Beginn des zweiten Aktes inszeniert sie als homoerotisches Saufgelage mit Männern in Strapsen und Kopulationsstellungen. Ihr Meisterstück liefert die Regisseurin dann zu Beginn des dritten Aktes ab, wenn der Zirkusdirektor als Conférencier seine Artistentruppe vorstellt und mit schlüpfrigen, aber nicht immer lustigen
Witzen («lieber Eichhof als Corona ») um sich schlägt. ...
Herausragende Chöre
Klar im Mittelpunkt stehen die Chöre, die nicht nur physisch, sondern vor allem sängerisch Herausragendes leisten. ..."
Beat Glur
Madama Butterfly
Rhein-Neckar-Zeitung (11.11.2019)
"...Hye-Sung Na ist der unangefochten leuchtende Stern im Ensemble. Dabei hat sie die Rolle der armen, betrogenen und schließlich sich selbst erdolchenden Cio-Cio San so in allen Fasern dieses Charakters erfasst und verinnerlicht, das es einen – besonders im dritten Akt – fast gruselt: Man ist erleichtert, als sie zum rasch einsetzenden, frenetischen Schlussbeifall wieder unbeschadet auf der Bühne steht!
Ihre tadellose Stimme gibt in schier endlosen Nuancierungen und sauberer, auch im Forte nie schriller Höhe der Rolle darüber hinaus eine höchst feine, in sich gekehrte Wendung, oft monologisierend, an kein Publikum gerichtet – weder auf der Bühne, noch im Parkett. Das hat etwas Intimes, Leises und zutiefst Berührendes.
Hye-Sung Na jedenfalls ist der Mittelpunkt auch in Adriana Altaras’ aktueller Inszenierung, die als psychologisches Kammerspiel angelegt ist und wenig multikulturelles Spektakel mit Fingerzeig auf den Culture Clash bietet, der von anderen Regisseuren so gern in diesem Stück thematisiert wird. Politik bleibt ganz außen vor. ... Dabei liest Antaras das Libretto genau ... " Matthias Roth
Falstaff
NOZ (29.09.2019)
"Mit Giuseppe Verdis „Falstaff“ in der turbulenten Inszenierung von Adriana Altaras startet das Musiktheater in die neue Spielzeit. ...Ein Spiel also, und Verdi stellte sich darin singende Schauspieler vor. Nun ja, ohne solide Gesangsausbildung könnte im Falstaff niemand bestehen, aber stimmlich brillieren können Sänger in dieser Komödie tatsächlich weniger als anderswo. ... Dennoch wird man bestens unterhalten, Langeweile kommt in der turbulenten Inszenierung von Regisseurin Adriana Altaras gewiss nicht auf. Jan Kampmeier
...die rasante Theaterfassung des Romans „Hier bin ich“ von Jonathan Safran Foer in Wiesbaden.
Wiesbadener Kurier (18.02.2019)
...hat die Regisseurin und Autorin Adriana Altaras den Stoff jetzt fürs Staatstheater Wiesbaden bearbeitet. Ihr hoch komplexer und rasanter Theaterabend fordert dem Publikum über zwei Stunden und 45 Minuten mit Pause volle Konzentration ab.
Das Kammerspiel in der äußerst beweglichen Bühne von Gisbert Jäkel punktet vor allem mit präzisem Timing und viel Raum für die Dialoge: schlagfertig und selbstironisch wie bei Woody Allen, allerdings mit deutlich mehr Tiefgang. So viel aber auch geredet wird: Die Konflikte bleiben lange unter dem Teppich. Der ist angeblich in Mitleidenschaft gezogen vom alten, inkontinenten Familienhund. In Wahrheit beobachtet dieser Argus (eigentlich: Ayla – ein vierbeiniger, ausgebuffter Bühnenprofi, von Lampenfieber keine Spur) als ruhender Pol die Familie: Vater Jacob (mit jeder Pore authentisch: Tom Gerber), der immer alles vor sich herschiebt, lieber einen Joint raucht (von dem auch das Publikum was hat) und Luftgitarre mit seinen Jungs spielt. Ein intellektueller Bohemien, dessen Porno-SMS an eine Kollegin den Stein ins Rollen bringt, um Mutter Julia (Gefühlsausbrüche genau richtig dosierend: Adina Vetter) zu zeigen, was sie eigentlich schon weiß: dass ihre Ehe gerade scheitert. Das bekommen auch die Söhne mit: Sam, der vor seiner Bar-Mizwa steht und sich im pubertären Spielekonsolen-Bunker in ein virtuelles „Second Life“ flüchtet (Leo Altaras, der Sohn der Regisseurin, in seiner ersten Rolle – ein großes Talent), Max in der Sandwich-Position (Raphael Horcher) und Benjy (Alexandros Kountis), ein kleiner Schlaumeier im Superman-Kostüm.
Das Thema „in Würde altern“ führt bei Opa Isaac (auch als Rabbi sehr präsent: Uwe Kraus) zu traurigen Ergebnissen. Oma Deborah verortet das Geschehen mit Akzent in den USA (Barbara Spitz), und Cousin Tamir (Atef Vogel) fliegt auch noch aus Israel ein....
...Adriana Altaras hat aus dem gewichtigen Brocken Literatur um die Selbstbestimmung des Einzelnen einen klugen Theaterabend destilliert, dessen Kernaussagen auch jenseits religiöser Lesart funktionieren. Da hätte es der erzählenden Einschübe gar nicht bedurft, mit denen Julia und Jacob immer mal wieder aus ihrer Gegenwart heraustreten. Jacob wird am Ende noch erwachsen und übernimmt Verantwortung – zumindest für seinen Hund. Und auch der erntet bei der Premiere starken Applaus." Birgitta Lamparth
„Hier bin ich“ in Wiesbaden : Ratloses Mittelschichtspaar
Frankfurter Allgemeine Zeitung (18.02.2019)
"...Als tragikomisches Ehedrama mit viel jüdischem Humor, einer ebenso chaotischen wie auch liebenswerten Ostküstensippe inklusive inkontinenten Hundes und radikal-misanthropischen Großvaters (Uwe Kraus) und einem die vielen kurzen Einzelszenen höchst wirkungsvoll strukturierenden variablen Bühnenbild (Gisbert Jäkel) mit sich immer neu öffnenden Hintergründen und Kästen überzeugt das Wiesbadener „Hier bin ich“-Destillat vom ersten Moment an...." Matthias Bischoff
Die Heilung der Elektra
Braunschweiger Zeitung (19.03.2018)
"...Alle Hysterie war verdrängte
Trauer, war ein Hilfeschrei, und
nie war er eindringlicher zu vernehmen
als in seinem Gegenteil:
dem lyrischen Sehnen, wie es
Hundeling mit zarter Geschmeidigkeit,
die sich zu emphatischem
Leuchten steigern kann, ausdrückt.
Wenige Hochdramatische
vermögen wie sie, diese Zeilen
wirklich zu singen in wiedergefundener
menschlicher Ausgeglichenheit.
Noch ist es ein Traum. Orest
muss erst die Rache an den Vatermördern
vollziehen, damit Elektra
wirklich Ruhe findet. Dann
aber, in diesem letzten Freudentanz
über die Befreiung von den
Gespenstern der Vergangenheit,
stürzt sie eben nicht wie wahnsinnig
zusammen, sondern entledigt
sich ihres Magdgewandes, öffnet
ihr Haar und geht erhobenen
Hauptes davon. Therapie geglückt,
kann man Regisseurin
Adriana Altaras bescheinigen, die
ihre Elektra auf der Freudschen
Couch einführt und nochmal all
ihre Traumata durchleben lässt,
um sie zu heilen....
...Altaras und Ausstatter Christoph
Schubiger schaffen Bilder
von hinreichender Größe, aber
auch nötiger Konkretheit....
...Am Ende langer Applaus und viele
Bravos für eine spannende Ensembleleistung."
Andreas Berger
BERN: „ANNA KARENINA“
– Oper von Jenö Hubay. Eine Inszenierung der Spitzenklasse
online Merker (27.12.2017)
"...das Werk einer glanzvollen Inszenierung erstehen ließ. Frei nach der Tolstoi-Roman-Grundlage führte die vortreffliche Regisseurin Adriana Altaras ohne befremdliche Einflüsse die Protagonisten durch das dramatische Geschehen, verstand es vorzüglich die Chormassen zu führen, rückte das tragische Liebespaar empfindsam in ihre leidenschaftliche Verstrickung, blieb komischen auflockernden Momenten nichts schuldig, beleuchtete diskret mit ironischem Unterton die russische Seele sowie die vielen liebevollen Details der vier Szenenbilder.
...eine atmosphärische Optik der besonderen Art....
Man sollte diese phantastische Produktion an interessierte Opernhäuser ausleihen oder verkaufen, wie zuvor die märchenhafte Berner Inszenierung „La Cenerentola“ nach Lübeck und Mannheim!
Das Publikum teilte meine Begeisterung, feierte alle Mitwirkenden einschließlich des Produktionsteams mit Bravorufen und acht Minuten prasselndem Applaus. Das Finale einer beglückend-lohnenswerten Reise nach Bern und ich würde sie jedem Raritäten-Opernfreund sehr empfehlen."
Gerhard Hoffmann
NZZ (29.11.2017)
"...Sehr realistisch zeigt Adriana Altaras eine russische High Society, die aber nicht eindeutig in der Zeit Tolstois angesiedelt ist.... Im Kern widmet sich das Regieteam jedoch der psychischen Lage der Hauptfiguren und versucht, dies aus den vorgegebenen Rollen heraus zu verstehen ...
..Die polnische Sopranistin Magdalena Anna Hofmann ....ist für Bern ein Glücksfall. Mit ihrer dramatischen und emotionalen Stimme sowie ihrer darstellerischen Wandlungsfähigkeit verleiht sie der Titelfigur eine sensationelle Ausstrahlung. ..."
Berner Zeitung (28.11.2017)
"... Für das russische Adelsleben im 19. Jahrhundert finden die Regisseurin
Adriana Altaras und Bühnenbildner Christoph Schubiger poetische Bilder: ein verschneiter Birkenwald, ein gefrorener See, ein echtes Feuer, das personifizierte Wahnhafte. Ein Zug, der mal per Schwarzweissvideo
gezeigt, am Ende mit gleissendem Licht und Rauch visualisiert wird....
...Was macht man als Regisseur damit? Adriana Altaras, die 2016 in Bern bereits Verdis ≪Un ballo in maschera≫ inszenierte, versucht dem Überzeichnenden mit leichten Elementen zu begegnen...."
Maria Künzli
Der kleine Bund (28.11.2017)
"Das Verfallsdatum der Erotik
...Der Mut, eine Rarität neu zu beleben, hat sich gelohnt: Jenö Hubays Oper «Anna Karenina» wird am Stadttheater Bern in der Regie von Adriana Altaras zur Entdeckung....
Dass sich auch Konzert Theater Bern nun entschieden hat, die Opernrarität in den Spielplan aufzunehmen, ist – wie die Premiere zeigt – ebenso ein Glücksfall wie der Beizug von Adriana Altaras als Regisseurin. Sie schafft Klarheit in Tolstois komplexer Liebesgeschichte, indem sie die Gefühle, die in der Musik angelegt sind, auf der Bühne sichtbar macht....
...Die einfühlsame, klare Personenführung schält gekonnt die psychologischen
Konflikte heraus, ohne die Darstellenden in ihrer individuellen Rollengestaltung
einzuengen....
Regisseurin Adriana Altaras, die in Bern vor drei Jahren mit Verdis tragischer
Oper «Un ballo in Maschera» begeisterte, macht auch hier alles richtig.
Sie lädt den Stoff ebenso behutsam wie gekonnt mit neuen Facetten auf....
Maskierter Todesbote:
Adriana Altaras’ Erfindung der gespenstischen, schwarz gekleideten Figur des
Muschik (Carlos Nogueira), die Anna Karenina wortlos wie ein Schatten verfolgt,
ist dramaturgisch einleuchtend. Denn alles, was diese Geisterfigur tut, wirkt
wie eine Konditionierung des Schicksals, während sie ins Verderben gelockt
wird. Wie Muschik mit einer Spielzeuglokomotive herumspielt – sie wird ihrem
Leben unter dem Zug ein Ende machen –, wie er Papier auslegt, auf dem Anna
den Abschiedsbrief schreibt, oder als Stalker in Venedig auftaucht – als Vexierbild eines maskierten Todesboten –, ist klug konzipiert. Neben der Emotionalität und dem Melodienreichtum aus dem Orchestergraben ist es auch die Liebe zu den szenischen Details, welche den Reiz dieser Opernrarität ausmachen, die im Stadttheater als Schweizer Erstaufführung gezeigt wird....!"
Marianne Mühlemann
O-Ton Kulturmagazin mit Charakter (26.11.2017)
"...Ähnlich romantisch wie in dieser Kinoadaption aus dem Jahr 2012, geht auch Regisseurin Adriana Altaras ans Werk und präsentiert ein subtil angedeutetes Russland um die Zeit des Belle Époque, bei dem die Kostüme von Nina Lepilina trotz Pelz-Ästhetik, schnittiger Uniformen und tanzender Matrjoschka einen Hauch von Heute transportieren. Altaras ist bekannt dafür, die Finger von überbordenden Interpretationen zu lassen und sich ganz auf die Figuren und ihre Entwicklung zu konzentrieren. ...
...Die Regisseurin erweist sich als magische Verführerin, und es gelingt ihr
zuweilen gut im musikalisch erratischen Hin und Her, gezielte Ruhepunkte zu setzen...."
Peter Wäch
RIGOLETTO
Neue Osnabrücker Zeitung (30.09.2017)
"Das Publikum hat die Premiere der Oper „Rigoletto“ bejubelt. ... Bei Adriana Altaras sind Kunst und Biografie eng verwoben. Deshalb setzt sie Giuseppe Verdis Rigoletto statt der Narrenkappe die Kippa auf und verwandelt Verdis Hofnarren in einen „Hofjuden“. ... Jedenfalls legt sie, wie auch in ihren Büchern und Zeitungsartikeln oder eben in ihren Inszenierungen, den Finger in die Wunden unserer Gesellschaft, prangert Ausgrenzung, Fremdenhass und Intoleranz an."
Ralf Döring
Amara terra mia
Die Welt (08.02.2017)
"Knallige Klamotte trifft auf harte, nachdenklich machende Fakten, belegt durch Dokumentaraufnahmen - mit zwei Königinnen des Abends, den Vollblutkomödiantinnen und Tragödinnen, Adriana Altaras und Daniela Morozi."
Amara terra mia
NDR Kultur (07.02.2017)
"Adriana Altaras und Daniela Morozzi schlüpfen mit Verve in viele verschiedene Rollen und spielen das Leben des Vaters nach: den Aufbruch nach Deutschland, die Ankunft in Wolfsburg, den Kampf mit der Sprache."
"Un ballo in maschera"
BernerBär (15.02.2016)
"Die Premiere vom letzten Samstag wurde beim Schlussapplaus mit grossem Jubel bedacht. Zurecht! «Ein Maskenball» von Regisseurin Adriana Altaras gehört zu den besten Produktionen unter der Ägide von Märki und Zuber. (...) Altaras lässt das Haus «brummen», wie sie es im «Bund» angekündigt hatte. Ihre Lesart der Geschichte um eine heimliche Liebschaft und einem daraus resultierenden Mord im politisch durchtriebenen Umfeld ist von opulenter Dekadenz und stringent erzählt."
"Un ballo in maschera"
Berner Zeitung (08.02.2016)
"Altaras Inszenierung lebt von einer vitalen Personenregie und feinen ironischen Brechungen, die sie an den Schnittstellen von Tragödie und Komödie immer wieder vornimmt."
"Un ballo in maschera"
Der Bund (08.02.2016)
"Regisseurin Adriana Altaras überzeugt in Konzert Theater Bern mit einer begeisternden Inszenierung von Giuseppe Verdis «Un ballo in maschera». (...)Klar und trotzdem mit Liebe fürs Detail arbeitet die auch als Schauspielerin tätige Altaras die Figurenkonstellation des Dramas heraus.Dabei schafft die Regisseurin bezüglich der Hauptpersonen glaubwürdige Charaktere, die alles andere als eindimensional wirken."
Carmen
Osnabrücker Zeitung (Ralf Döring) (02.05.2015)
Daniel Inbal bringt als Dirigent die Musik zum Glühen, Adriana Altaras setzt ein stimmige Regie um, und Almerija Delic verkörpert eine umwerfende Carmen: Mit Georges Bizets gleichnamiger Oper ist dem Theater Osnabrück ein weiterer großer Wurf gelungen.
Spiegel online (07.07.2014)
...In San Gusmè spielen an diesem Abend die nachgeborenen Bewohner eines italienischen Dorfes zusammen mit dem Zeitzeugen-Stellvertreter Osvaldino die Vorgeschichte eines Massakers nach, das im Sommer 1944 geschah. Profischauspieler aus Deutschland und Italien helfen ihnen dabei, aus Deutschland unter anderem Adriana Altaras und Peter Jordan. Zu den Sponsoren der Aufführung gehören das italienische und das deutsche Außenministerium....
...Der lange Applaus nach zwei Theaterstunden auf der Piazza Castelli von San Gusmè lässt einen zumindest für eine Weile tatsächlich glauben: Die Erinnerung an den Tatort Toskana wird so schnell nicht mal jene Deutschen loslassen, die die Region heute so inbrünstig als Paradies verklären. ...
Funny Girl (Anthony McCarten, Hörbuch)
Münchner Kirchennachrichten (31.03.2014)
"Eine Leidenschaft fürs Witze erzählen und eine heftige Abneigung gegen arrangierte Dates mit Heiratskandidaten sind die Charakteristika der Romanheldin Azime. Ihre Mutter treibt das zur Verzweiflung und manchmal auch sie selbst. Doch Azime wagt sich auf die Comedy-Bühne - verborgen unter einer Burka. (...)
Adriana Altaras spricht mit gekonntem Witz die Bühnenauftritte der jungen Komödiantin."
Die lustigen Weiber von Windsor
SHZ, Karin Lubowski (17.03.2014)
"Darsteller mit Spielfreude, eine Regie, bei der der Funke überspringt: Das Premieren-Publikum im Kieler Opernhaus zeigt sich bezaubert.
Es hat funktioniert, der Funke ist übergesprungen, sie weiß es. Regisseurin Adriana Altaras konnte am Ende inmitten ihres Regie-Teams und des Bühnenpersonals nicht stillstehen vor Freude. Das Premieren-Publikum im Kieler Opernhaus zeigte sich von ihrer Inszenierung der Nicolai-Oper „Die Lustigen Weiber von Windsor“ bezaubert. (...) Altaras nimmt das Durcheinander aus der Zeit und versetzt es in ein Hotel, denn dort, sagt sie, sind diese testosterongesteuerten Männer (...) heute zu finden. Kann das funktionieren? Tatsächlich rumpelt das Geschehen im ersten Akt. Aber zum Glück bringen die Darsteller die Spielfreude mit, die es für Shakespeare-Stücke braucht. (...) Ganz und gar hinreißend gerät nach der Pause der dritte Akt, für den sich die Hotelhalle der ersten beiden Aufzüge vor Publikumsaugen in einen von Elfen, Geistern, Mücken und Wespen durchschwirrten Garten verwandelt. Hier ist die Regie ganz nah bei Shakespeare, auch die Kostüme schöpfen dafür aus dem Vollen: Männer in Frauenkleidern, Kinder als zauberhafte Elfen, Brautleute. Und ein Falstaff mit einem fehlgebildeten Geweih. Der Witz ist fein und deftig in einem. Man geht gut unterhalten und heiter."
Die lustigen Weibern von Windsor
Horst Schinzel (17.03.2014)
"In Kiel ist diese Oper nach fast zwanzig Jahren wieder auf den Spielplan gehoben worden. Dafür hat die freie Regisseurin Adriana Altaras in ihrem Debüt am Kleinen Kiel zusammen mit dem Chefdramaturgen Ulrich Frey die gesprochenen Dialoge – nicht immer glücklich – neu gefasst und auch sonst das Stück aufgemotzt. (...) Der Regisseurin sind mit dem von Barbara Kler einstudierten Chor und süßen Kindern großartige Massenszenen gelungen, die ihren Höhepunkt in der Schlussszene im Wald von Windsor finden. Hier reißt der Musikalische Leiter Leo Siberski das Philharmonische Orchester zu Höchstleistungen mit. Alle Mitwirkenden – auch die in Nebenrollen – bieten darstellerisch und sängerisch eine runde Leistung – (...).
Ein rundum gelungener Abend, der vom Premierenpublikum nach vielem Szenenbeifall begeistert gefeiert wird."
Die lustigen Weiber von Windsor
Kieler Nachrichten, Christian Strehk (17.03.2014)
"So kann die deutsche "Spieloper" heute funktioniern: Die Regisseurin Adriana Altaras und der Dirigent Leo Siberski haben Otto Nicolais Lustigen Weibern von Windsor im Kieler Opernhaus fast alle spätbiedermeierliche Betulichkeit ausgetrieben. Die Boulevard-Musical-Version der "komisch-fantastischen" Shakespeare-Vertonung begeisterte das Publikum." (...) Beachtlich ist, dass Altaras Regie auch den Salto rückwärts ins Genre der fantastisch-romantischen Oper besteht."
Die lustigen Weibern von Windsor
Kieler Nachrichten, Christoph Munk (14.03.2014)
"Hier wird der Spaß unbedingt ernst genommen. Denn Adriana Altaras, Gastregisseurin aus Berlin, plädierdt temperamentvoll für die Gattung "deutsche Spieloper". Und Leo Siberski, Kiels Stellvertretender Generalmusikdirektor, stimmt aus ganzer Überzeugung zu. Voller Elan bereiten darum beide die Premiere von Otto Nicolais Die lustigen Weiber von Windsor morgen im Kieler Opernhaus vor."
Titos Brille
GeneralAnzeiger Bonn (23.01.2014)
"Vor mehr als 40 Jahren besuchten sie dasselbe Internat. So hatte Paul Friedrich, Präsident des Lions Club Bad Honnef, den Kontakt zu Schauspielerin und Regisseurin Adriana Altaras schnell geknüpft und die Trägerin des Deutschen Filmpreises 1988 eingeladen, aus ihrem autobiografischen Roman "Titos Brille - die Geschichte meiner strapaziösen Familie" zu lesen.
Die Story fesselte die Zuhörer in der Buchhandlung Werber. In ihrem Erstlingswerk schildert die Schauspielerin Schicksale mitreißend und frisch, voller Wärme und Witz. Da ist ihr Alltag in Berlin mit einem westfälischen Ehemann und zwei Söhnen, und da sind die Lebenswege ihrer Eltern, der Schwester, der Tante, die Adriana Altaras geschickt verknüpft.
Spannung pur vom Widerstand gegen die Nazis in Kroatien über den Kommunismus unter Tito und die Flucht nach Italien bis hin zur Ankunft der Familie in Gießen Ende der 60er Jahre, wo Mutter und Vater aber doch mit Wehmut an ihre Geburtsstädte Split und Zagreb dachten. Ihr Tod und ein Wust von Dokumenten waren Anlass, das Buch zu schreiben."
Die Fledermaus
Der Standard (17.12.2013)
"Regisseurin Adriana Altaras gibt Dialogen und Subtext viel Raum. Sie verdirbt in ihrer Inszenierung von Johannn Strauß' Fledermaus am Linzer Landestheater womöglich manchen die Champagnerlaune damit, dass sie eine Gesellschaft porträtiert, die hauptsächlich durch das gegenseitige Aufrechterhalten "vereinbarter Lügen" zusammengehalten wird. Ein durchaus aktuelles Porträt der österreichischen Seele, das, so betrachtet, wenig operettenhaft-charmant ist. Dazu ein Bühnenbild (Christoph Schubiger), das reduziert ausfällt. (...) Eine grundsätzlich gelungene Inszenierung, weil sie die Erwartungshaltung bricht. Dass man dafür in Linz Buhrufe erntet, war allerdings vorhersehbar. Orlofksy würde sich womöglich langweilen."
Melnitz
Neue Zürcher Zeitung (21.10.2013)
"Adriana Altaras, Schauspielerin, Regisseurin und Autorin (...) hat sich an diese Aufgabe gewagt. Ihre Bühnenfassung ist, genau wie die Vorlage, in vier Teilen angelegt, die in den Jahren 1871, 1893, 1913 beziehungsweise 1937 beginnen. Altaras hat auch Lewinskys Sprache, die sich, neben dem Witz, durch unzählige jiddische Begriffe auszeichnet, übernommen. Doch vor allem hat sie, gezwungenermassen, gekürzt, gekürzt und nochmals gekürzt. (...) Das Lebensgefühl in einer jüdischen Gemeinschaft – Stichwort: Mischpoche – wird in dieser (ebenfalls von Adriana Altaras inszenierten) Theateraufführung sehr gut spürbar, nicht zuletzt auch dank der von Wolfgang Böhmer komponierten Musik mit ihren vielen Klezmer-Elementen."
Tosca
HNA.de (23.09.2013)
"Adriana Altaras, prominenter Regiegast aus Berlin, holt das Geschehen von Puccinis berühmtem Opernschocker ganz nah ans Publikum heran. Keine fernen Opern-Kunstwelten werden aufgebaut, nichts wird verfremdet. Stattdessen erleben wir Menschen aus Fleisch und Blut, wir werden Zeugen eines dramatischen Geschehens, das sich genau so vor unseren Augen abspielen könnte - irgendwann zwischen dem Uraufführungjahr 1900 und heute."
Tosca
RSS: Kultur (22.09.2013)
"Wie Altaras die Personen aufeinanderprallen lässt - die eifersüchtige Floria Tosca auf ihren Geliebten, den Maler Cavaradossi, und beide zusammen auf Scarpia und seine Helfer, ist bis ins Detail schlüssig inszeniert, hat Dramatik - und Witz."
Tosca
amusio Musikmagazin (22.09.2013)
"Mit der Premiere von Puccinis beliebter Oper Tosca konnte das Team um die Regisseurin Adriana Altaras und den Dirigenten Yoel Gamzou gleich zu Beginn ein Glanzlicht setzen, das musikalisch verzauberte und szenisch überzeugte. (...) Schnell wird (...) klar, dass die ganz große Stärke dieser Inszenierung in der intelligenten und feinfühligen Personenführung von Adriana Altaras liegt."
Titos Brille
gsi (29.02.2012)
„So widmete Altaras diesen Abend ihrer Mutter - das ganze Buch sei
ihrer Familie gewidmet, begann die Autorin ihre Lesung, und die sei manchmal ganz schön
anstrengend. Sprach’s und nahm, da sie nur unwesentlich größer sei, als es ihre sehr kleine Mutter
war, auf dem Tisch Platz statt dahinter und war so ihrem Publikum in der Enge der Synagoge noch ein
wenig näher. Der berühmte Funke war zu diesem Zeitpunkt ohnehin schon übergesprungen, denn der
Verve, mit der Altaras von ihrer „strapaziösen Familie“ erzählte, konnte sich von Anfang an niemand
entziehen.“
Titos Brille
Kölner Stadtanzeiger (22.09.2011)
"Mit einem Wechselbad der Gefühle begann sie, die neue Veranstaltungsreihe „Literaturbühne Rhein-Sieg“: Adriana Altaras las aus ihrem Erstlingswerk „Titos Brille“, mit viel Temperament, stellenweise ungeheuer komisch, oft makaber, aber auch bewegend und traurig. Und da die 1960 in Zagreb geborene Künstlerin auch Schauspielerin ist, kam ihr Publikum in der Remise von Burg Wissem in den Genuss eines dynamischen Vortrages."
Anatevka
Hamburger Abendblatt (29.03.2011)
"Nur wenige Theaterabende lassen ihre Zuschauer das Glücksgefühl der Vollkommenheit erleben. Seit Sonnabend gehört "Anatevka" dazu, die neue Musical-Inszenierung im St.-Pauli-Theater.
Das amerikanische Original "Fiddler On The Roof" nach den Geschichten des jiddischen Erfolgsautors Sholem Leichem und mit der klezmergetränkten Musik von Jerry Bock durchbrach am Broadway in den 60er-Jahren als erstes Musical die Marke von 3000 Vorstellungen.
Das Ensemble (immerhin 17 Darsteller) ist bis in die Nebenrollen hin typgenau und auf Augenhöhe miteinander ausgewählt.
Alle kann man gar nicht loben, aber wo soll man anfangen? Bleiben wir bei Tevjes Familie. Bei den drei Töchtern und ihrem Bräutigam-Trio...
Oder Tevjes Frau Golde. Adriana Altaras zuzusehen, wie sie keift, im Hintergrund Fäden zieht und sich beinahe zufällig ihre Liebe zu Tevje eingesteht - das ist ganz großes Theater; bei ihrem Spiel weht ein Hauch Erinnerung an die große Ida Ehre durch den Saal. Altaras, aus jüdischer Familie, war auch das "jüdische Gewissen" der Produktion. Ihr Urteil war letzte Instanz, wenn es darum ging, jüdisches Leben und jüdische Rituale auf die Bühne zu bringen."
Weihnachten im Zelt
Meininger Tageblatt (25.11.2010)
"Das will sie zunächst mal loswerden: "Ich mag keinen Zirkus." Sagt Adriana Altaras (...) "Ich mag keine Clowns, habe eine Pferdeallergie und außerdem Angst vor Trapezkünstlern".
Oho, aha, na sieh mal einer an.(...) Wenn man sich nämlich für Sekundenbruchteile fragt, warum gerade sie dann eine Zirkusrevue schreibt und inszeniert, erklärt sie ganz ernst und bestimmt: "Ich mag die Randbereiche." (...) Da kapiert man plötzlich: Diese Frau arbeitet mit Leidenschaft. Nur der kann all die liebenswerten Klischees über das Zirkusleben in Szene setzen, der nicht verliebt in den Zirkus ist, aber leidenschaftlich bei der Sache.
Für Adriana Altaras ist Zirkus großes Theater.
Zar und Zimmermann
Merkur Online (07.12.2009)
"Für Regisseure ist „Zar und Zimmermann“ womöglich eine härtere Nuss als der
„Rosenkavalier“. Spielt Letzterer in einem fiktiven Wien zur Zeit Maria Theresias, wird bei der Lortzing-Oper das Korsett eng: Exakt 1697 machte sich Peter der Große auf gen Holland, um auf einer Werft Knowhow fürs eigene Land zu sammeln. Funktioniert also eine Aufführung nur als historisch-musealer Blick zurück? Jein, sagte sich Regisseurin Adriana Altaras in Verbund mit ihrer geschmackssicheren Ausstatterin Ingrid Erb – um am Theater Augsburg aktuelle Würze über der Deutschen einst liebste und doch so verkannte Spieloper zu streuen."
Die Fledermaus
Tagesspiegel (10.02.2007)
"Ein Stadttheatercoup: Adriana Altaras inszeniert Johann Strauss' "Die Fledermaus" am Hans-Otto-Theater Potsdam.
(...) Und mit etwas Glück hat man eine Regisseurin wie Adriana Altaras, die aus einem zusammengewürfelten Haufen dann ein Energiebündel macht. Altaras bringt den Operettenklassiker getreu auf die Bühne (...) - und doch wirken die Dialoge wie neu."
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